Die neueste Ausgabe des ITscope Marktbarometer als PDF (Deutsch)
Die neueste Ausgabe des ITscope Marktbarometer als PDF (Englisch)
Aus dem Inhalt:
Die Klickzahlen bei Homeoffice-Ausstattung erreichen einen nie dagewesenen Höhepunkt und die neue PlayStation 5 ist heiß begehrt. Apples Neueinsteiger iPhone 12 und iPhone 12 Pro sahnen bei den Smartphones ab, bei den Tablets liegt Microsoft klar vorne.
Karlsruhe, 21.01.2021 – Während des aktuell verhängten Lockdowns ziehen sich viele Arbeitnehmer erneut ins Homeoffice zurück. Offensichtlich fehlt es aber weiterhin an entsprechender IT-Hardware: Notebooks und Monitore, aber auch Business-Tablets, sind gefragt wie nie, wie das ITscope Marktbarometer für Q4/2020 zeigt.
Seit dem vierten Quartal des Jahres 2020 befindet sich Deutschland erneut im Lockdown: Was im November vorerst mit einem Teil-Lockdown begann, entwickelte sich aufgrund ausbleibender Besserung zur harten Abriegelung. Bereits die steigenden Infektionszahlen der zweiten Welle im Herbst ließen einen erneuten Rückzug ins Homeoffice vermuten. Einer Befragung des Digitalverbandes Bitkom von Anfang Dezember nach arbeitet derzeit fast jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland zumindest teilweise im Homeoffice, 25 Prozent davon sind ausschließlich zu Hause. In der Politik wurden unlängst Stimmen laut, die, sofern es die Tätigkeit ermöglicht, eine Homeoffice-Pflicht fordern. Nicht ausreichende IT ist dabei nur ein Grund, der den Unternehmen dieses Vorhaben erschwert. Die aktuellen Zahlen des ITscope Marktbarometers zeigen jedoch, dass viele Firmen durchaus für entsprechendes Equipment sorgen.
Bei den Notebooks, dem wohl essentiellsten Gerät für das Arbeiten am eigenen Schreibtisch, gehen die Klickzahlen nur so durch die Decke und Lenovo bricht mit dem ThinkPad E15 sämtliche Rekorde. Gleiches gilt auch für die mindestens genauso wichtigen Bildschirme: Mit dem P2419H ist Dell zum fünften Mal in Folge Spitzenreiter in der Kategorie TFTs – das bereits außerordentlich gute Ergebnis des Vorquartals verbessert der P2419H nochmals um fast 50 Prozent.
Sicherlich auch in Zusammenhang mit hinzugewonnener Freizeit – vor allem in den eigenen vier Wänden – steht der Hype um die neue PlayStation 5. Hauptgrund ist aber vielmehr, dass Sony wieder einmal nicht rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft ausreichende Stückzahlen produzieren konnte, wodurch Vorbestellungen teilweise gecancelt werden mussten und nun auf dem Schwarzmarkt Geräte zu völlig überteuerten Preisen angeboten werden. Das große Interesse an der Next Gen-Konsole treibt auch die Klickzahlen nach oben und katapultiert die PlayStation 5 direkt in die Highflyer-Charts.
Mit dem iPhone 12 und dem iPhone 12 Pro gehen zwei Neueinsteiger bei den Smartphones an den Start und landen aus dem Stand direkt in den Top 10. An diese Erfolge kann Apple im Tablet-Segment allerdings nicht anknüpfen und muss Microsoft hier die verdiente Führung überlassen. Ein Hoffnungsschimmer ist bei den Komplettsystemen erkennbar: Die Ladenhüter der letzten Monate konnten wieder mehr Interesse auf sich ziehen – das lassen zumindest die wachsenden Klickzahlen in der Kategorien vermuten. Auch AMD konnte sich im vergangenen Quartal nochmal einen ordentlichen Push im Wettkampf um die CPU-Krone sichern.
2020 war in jeglicher Hinsicht ein außergewöhnliches Jahr: War der ITK-Channel zu Beginn des Jahres von Lieferengpässen beim Homeoffice-Equipment betroffen, stabilisierte sich der Zustand im Frühjahr und Sommer weitestgehend. Mit steigender Nachfrage im Herbst begannen erneut die Hamsterkäufe – besonders begehrt waren wieder die Notebooks. Nicht weiter verwunderlich also, dass auch in Q4 – dem “Weihnachtsquartal” – alles anders ist.
Der kalifornischer Hersteller Apple, der sonst dafür bekannt ist, im 4. Quartal das Weihnachtsgeschäft zu dominieren, musste im Vergleich zum Vorjahr deutliche Einbußen hinnehmen: Zwar liegt das neue iPad in den Highflyer-Charts vorne, die restlichen Spitzenreiter sind jedoch bunt gemischt.
The same procedure as every year: Vor genau einem Jahr, in Q4 2019, hat es die 7. Generation auf den ersten Platz geschafft, 2020 tritt nun die 8. Generation des iPad 10.2 in die Fußstapfen des Vorgängers. Mit über 7.600 Klicks liegt der aktuell günstigste Vertreter der iPad-Familie (335 Euro im HEK) verdient vorne – obwohl sich im Vergleich zum Vorjahresmodell technisch nicht allzu viel getan hat: Die wohl größte Neuerung ist die Umstellung vom A10 Fusion-Chip auf den A12 Bionic. Damit verspricht sich Apple eine höhere Rechenleistung – die auch der CHIP-Test von Oktober 2020 bestätigt. Bei Farben und Kontrast zeichnet sich allerdings der günstige Preis des iPads wortwörtlich ab: Diese fallen, wie schon bei der Vorgängerversion, eher mäßig aus. Alles in allem erhält man mit dem iPad ein solides Tablet mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Den zweiten Platz sichert sich MSI mit der GeForce RTX 3080 GAMING X TRIO Grafikkarte. Auch das ist keine Überraschung: Seit dem Release der RTX-Reihe herrscht ein regelrechter Run auf die raytracing-fähigen Grafikkarten. Denn zum einen beeindruckt die RTX-Reihe im Vergleich zu den Vorgängermodellen mit einem signifikanten Leistungsanstieg. Hinzu kommt außerdem die anhaltende Corona-Pandemie, die mit Social Distancing und Lockdown mehr Zeit für Indoor-Hobbies lässt – und die nutzen viele Bastler, um ihren PC mit der neusten Technik auszustatten. Erschwerend kommt außerdem der Release der Next Gen-Konsolen hinzu, in welchen die neue Technik ebenfalls verbaut wird. Kein Wunder also, dass die Hersteller mit der Versorgung nicht mehr nachkommen. Auch bei ITscope ist die RTX 3080 seit ihrem Release fast ständig ausverkauft. Doch Hoffnung auf Besserung ist in Sicht: Die Hersteller rechnen damit, dass sich die Lage Ende Januar entspannen wird.
Auf den dritten Platz schafft es diesmal ein eher untypisches Highflyer-Produkt: die PlayStation 5 von Sony. Doch überraschend ist dieses Ergebnis nicht, denn Sony hat mit der Next Gen-Konsole wieder sämtliche Rekorde gebrochen und ist seit dem Release im November restlos ausverkauft – eine Situation, die vielen Fans noch aus der Vergangenheit bekannt ist. Auch beim aktuellen Generationenwechsel schafft es Sony nicht, der hohen Nachfrage, insbesondere kurz vor Weihnachten, nachzukommen. Wer jetzt eine Konsole haben möchte, der muss sich erstmal gedulden. Wann die PlayStation 5 wieder verfügbar ist, bleibt weiterhin unklar.
Auf dem 4. Platz landet mit 2.355 Klicks Apples iPhone 12. Dieses sticht zwar nicht durch besondere Innovationen hervor, ist aber ein echter Leistungs-Champion – nicht zuletzt dank des energieeffizienten A14 Bionic-Chips von Apple. Ansonsten ist das iPhone 12 wie zu erwarten ein Smartphone der Spitzenklasse mit einem hervorragenden Bildschirm, top Kameras und einem leistungsfähigen Akku. Im HEK muss man derzeit rund 750 Euro für die 64 GB-Variante hinlegen. Ein Netzteil ist allerdings nicht inklusive: Falls man dieses nicht bereits zu Hause hat, muss man zusätzlich 25 Euro investieren. Die Frage nach dem Warum beantwortet Apple mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsgründen.
Auf Platz 5 schafft es mit rund 2.100 Klicks die AMD Ryzen 9 5900X der neuen Generation. Damit macht AMD dem bereits schwächelnden Gegner Intel eine weitere Kampfansage – Intel musste im vergangenen Jahr knapp 5 Prozent Umsatz sowie 29 Prozent Gewinn einbüßen. An der Fertigungsweise zur Vorgeneration hat AMD nichts verändert, nach wie vor kommt die 7 nm-Technologie zum Einsatz. Die neue Generation punktet allerdings besonders im Bereich Bildrendering und Berechnung von Objekten – hier schlägt die Ryzen 9 5900X sogar den Threadripper 3990X. Ob sich der Wechsel auf die neue CPU allerdings lohnt ist fraglich: AMD hat nach einem starken Jahr die Preise für die neue Generation um rund 150 Euro hochgeschraubt. Bei ITscope ist die Ryzen 9 5900X zuletzt für 610 Euro im HEK erhältlich.
Auf den 8. Platz klettert die seit Oktober gelistete Webcam C505 von Logitech. Mit Blick auf die Entwicklung der Klickzahlen während der letzten Monate ist dieser schnelle Aufstieg allerdings wenig überraschend: Durch das Homeoffice wurden Webcams zum Dauerbrenner – und die Preise verdreifachten sich teilweise. Mittlerweile scheinen sich Angebot und Nachfrage wieder ausgeglichen zu haben und die C505 ist in großen Stückzahlen verfügbar. Der Preis von rund 70 Euro im HEK nähert sich ebenfalls wieder dem Normalniveau – im Peak im November lag er noch bei knapp 100 Euro.
Dell ist nicht zu bremsen: Mit dem P2419H nimmt der US-amerikanische Hersteller erneut den 1. Platz für sich ein – und ist damit zum fünften Mal in Folge Spitzenreiter in der Kategorie TFTs. Das bereits im vergangenen Quartal außerordentlich gute Ergebnis steigert der P2419H nochmals um fast 50 Prozent und erreicht damit ein phänomenales Ergebnis von über 13.000 Klicks. Sogar der HEK Trend geht leicht nach oben – alles andere als üblich bei einem Modell, dass bereits seit 2018 gelistet ist. Mit dem P2419H bietet Dell einen mit 150 Euro im HEK günstigen 24-Zöller mit Full HD-Auflösung. Und der Erfolgskurs setzt sich fort: Die Variante mit 27 Zoll – der P2719H – schafft es auf Platz 2 in der TFT-Kategorie.
In Q4 spielt auch Samsung vorne mit und springt mit dem Flip gleich zweimal in die Top 10: Die 55 Zoll-Variante erreicht Platz 5 und auf Platz 8 folgt die 65 Zoll-Variante. Mit der Flip-Reihe liefert Samsung eine digitale Variante des klassischen White- bzw. Flipboards als Touchscreen mit entsprechenden Stiften für zeitgemäße Meetings – vorausgesetzt, diese finden vor Ort statt. Mit jeweils 1.600 und 1.800 Euro im HEK sind die Flips zwar nicht günstig, in der Vergangenheit hat sich aber gezeigt, dass das digitale Board gut im Channel ankommt.
Der in der Kategorie TFTs sonst eher unbekannte Hersteller Lenovo erreicht mit dem ThinkVision T24i-20 Platz 9 und bringt damit endlich frischen Wind in die Top 10. Der T24i-20 ist erst seit Juni 2020 bei ITscope gelistet und hat sich dennoch gegen die “alteingesessenen” TFTs bewährt. Optisch bleibt Lenovo seinem gewohnten Design mit schwarz, rot und silber treu. Der Zero Frame-Bildschirm lässt die Bildschirmfläche größer wirken und erleichtert die Arbeit mit mehreren Monitoren. Ansonsten bietet der Bildschirm das standardmäßige Repertoire: 24 Zoll, Full HD, IPS-Panel, ergonomisch verstellbare Höhe und die üblichen Anschlüsse. Mit einem HEK von 176 Euro kann der Monitor aber preislich allemal mit den deutlich älteren Modellen der Top 10 mithalten.
Im vierten Quartal wartet die Kategorie der Mobiltelefone nicht gerade mit großen Überraschungen auf. Apple dominiert mit den iPhones wie zu erwarten mit neun Plätzen die Top 10 fast komplett alleine. Als wäre das allein nicht schon eine reife Leistung, sind außerdem gleich sechs der neun topplatzierten iPhones erst seit Mitte Oktober bei ITscope gelistet und damit absolute Neueinsteiger.
Zwei Senkrechtstarter sind unter anderem das iPhone 12 auf dem 3. Platz und das iPhone 12 Pro – trotz eines stolzen Preises von 1.115 Euro im HEK – auf dem 4. Platz. Aber was haben die beliebten neuen Geräte technisch alles auf dem Kasten? Das iPhone 12 und das iPhone 12 Pro haben beide den neuen A14 Bionic-Chip von Apple verbaut, der im Smartphone-Kosmos in punkto Performance derzeit den Ton angibt. Der größte Unterschied zwischen den beiden Smartphones findet sich jedoch bei den Kameras: Hier legt die Pro-Variante mit einer Ultraweitwinkel-, Weitwinkel- und Teleobjektiv-Kamera vor. Beim iPhone 12 hingegen wurde auf das Teleobjektiv verzichtet – das Modell ist aber mit rund 745 Euro im HEK auch ein ganzes Stück erschwinglicher als die Pro-Variante.
Ein weiterer Neuankömmling findet sich auf Platz 21: Das Google Pixel 4a, welches seit September 2020 bei ITscope gelistet ist. Hierbei handelt es sich um ein solides Smartphone der Mittelklasse, das im CHIP-Test die Note “Gut” erreicht. Punkten kann das Smartphone mit einer ausgezeichneten Kamera, langer Akkulaufzeit und einem hellen Display. Bei schwachem Licht kommt die Kamera jedoch an ihre Grenzen und auch die Ladezeit des Akkus könnte etwas kürzer ausfallen. Insgesamt jedoch Abstriche, die man bei einem HEK von nur 371 Euro durchaus in Kauf nehmen kann.
Bei den Tablets hat Microsoft die Nase vorn und Apple muss deutlich zurückstecken. Auch in dieser Kategorie sind die Klickzahlen massiv gestiegen: Hatte die Top 10 in Q3 noch insgesamt rund 22.000 Klicks, sind es in diesem Quartal in Summe fast 49.000. Grund für diesen Anstieg ist auch die große Beliebtheit der Microsoft-Geräte: Viele Systemhäuser setzen konsequent auf Microsoft-Umgebungen, auch im Hardware-Bereich bei Notebooks und Tablets.
Den ersten Platz hat sich das Surface Pro 7 von Microsoft gesichert und verbannt damit den Vorquartalssieger der Kategorie, das iPad 10.2-inch von 2019 auf den 34. Platz. Das Business-Tablet ist eine praktische Lösung für den kurzfristigen Wechsel ins Homeoffice: Dank USB-C-Anschluss können bis zu zwei externe Monitore angeschlossen werden. Auch in seinen verschiedenen weiteren Varianten scheint das Pro 7 äußerst gefragt zu sein: So belegt beispielsweise die Variante mit 256 GB in Mattschwarz den 4. sowie mit 128 GB und der Farbe Platin den 5. Platz. Auf Platz 1 steht ebenfalls die Variante in Platin mit 256 GB und einem HEK von rund 1.000 Euro – und das mit sensationellen 14.000 Klicks. Damit bespielt Microsoft den Bereich der Business-Tablets deutlich besser als Konkurrent Apple mit dem iPad Pro. Dieses bleibt im Q4 unverändert auf dem 13. Platz.
Doch auch Apple verzeichnet einige kleinere Triumphe: So springt das seit September gelistete iPad 10.2 der neuesten Generation von Platz 191 auf den 2. und wird damit der verdiente Highflyer der Kategorie. Mit nur 334 Euro im HEK ist es erwartungsgemäß preiswert und schafft es auf stolze 7.630 Klicks. Die wohl größte Neuerung dieser Generation liegt wahrscheinlich in der Umstellung von Fusion-Chips hin zu den Bionic-Chips, die auch in den iPhones verbaut werden. Davon verspricht sich Apple eine höhere Performance bei reduziertem Energieverbrauch.
Einzig Samsung muss in diesem Quartal noch mehr einstecken als Apple: Der südkoreanische Hersteller wird komplett aus der Top 10 verdrängt und schafft es mit dem Galaxy Tab A nur auf den 11. Platz.
Lenovo hat die Kategorie Notebooks im Jahr 2020 klar für sich entschieden und mit dem ThinkPad E15 alle Rekorde geknackt: Über 21.000 Klicks hat das Notebook in diesem Quartal erzielen können, mehr als die Plätze 2 bis 7 zusammen und mehr als doppelt so viel wie der Spitzenreiter aus Q4 2019 – erneut ein vollkommen verdienter erster Platz. Ob der Hype im neuen Jahr weiter anhält bleibt abzuwarten – die Lager zumindest sind mittlerweile wieder gut gefüllt für die anhaltende Begeisterung für das ThinkPad E15, welches nun bereits das dritte Quartal in Folge die Pole Position der Notebooks für sich beansprucht.
Platz 2 sichert sich ebenfalls Lenovo mit dem ThinkPad L15, das seit Juni 2020 bei ITscope gelistet ist. Die L-Reihe von Lenovo steht für preiswerte Business-Notebooks mit mittlerer Ausstattung: Der Zweitplatzierte kommt mit einem Intel i5 Prozessor 8 GB RAM und 256 GB SSD Speicher. Wer ein bisschen mehr Rechenleistung benötigt, der sollte allerdings auf das L15 mit AMD-Prozessor zurückgreifen. Dieser erzielt im Test bessere Werte als die Variante mit i5.
Platz 4 und 5 sichert sich HP mit dem HP ProBook 450 G7 in verschiedenen Ausführungen. Das seit Anfang 2020 gelistete Notebook scheint an Beliebtheit nicht zu verlieren und ist schon seit mehreren Monaten oben mit dabei. Mit dem 5. Platz in diesem Quartal ist zuletzt die stärkste Ausführung mit i7 Prozessor und 16 GB Ram aufgestiegen.
Auf den 10. Platz schafft es ein Aufsteiger von Dell: Der Latitude 3510, der seit Juni 2020 gelistet ist, springt von Platz 208 direkt in die Top 10. Preislich bewegt sich das Modell mit rund 700 Euro im HEK im Mittelklasse-Niveau, weist im Test aber auch ein paar Mängel auf: Der Bildschirm ist wenig kontrastreich und dunkel, die RAM läuft im Single Channel-Modus, was sich negativ auf die Leistung auswirkt. Davon abgesehen bekommt man aber ein solides Notebook, was mit guter Akkulaufzeit überzeugt und durchaus auch für den Business-Bereich geeignet ist.
Das vierte Quartal ist verhältnismäßig gut gelaufen für die Komplettsysteme, die auf ein Jahr des Stillstands zurückblicken. Die große Innovation bleibt zwar aus, jedoch scheint das Interesse an der Kategorie wieder zu wachsen.
Das Lenovo ThinkCentre M720q liegt mit beachtlichen 9.900 Klicks erneut auf dem ersten Platz. Im Vergleich zum Vorquartal haben sich die Klickzahlen für das ThinkCentre M720q damit fast verdreifacht. Und auch insgesamt sieht es wieder besser aus für die Komplettsysteme: Insgesamt haben die Top 10 im Vergleich zu Q3 rund 13.000 Klicks hinzugewonnen.
Die HP ProDesk-Reihe ist weiterhin sehr beliebt und in diesem Quartal gleich viermal in der Top 10 vertreten. Mit dem ProDesk 400 G5 und dem ProDesk 400 G6 sichert sich der kalifornische Hersteller in verschiedenen Ausführungen die Plätze 2, 4, 5 und 6. Die ProDesk-Reihe ist dabei etwas preiswerter als das erstplatzierte Lenovo ThinkCentre.
Mit der Ampere-Architektur bringt Nvidia Ende 2020 einiges an Bewegung in die Kategorie der Grafikkarten. Die RTX 3000er-Reihe von MSI verbessert sich massiv hinsichtlich ihrer Leistung, sowohl was die klassische Grafikdarstellung als auch das Thema Raytracing betrifft – und das zu einem deutlich günstigeren Preis als bei den Vorgängermodellen.
Diese Fortschritte befeuern auch einige Senkrechtstarter von Hersteller MSI, der mit 7 von 10 Platzierungen die Top 10 gut im Griff hat: Die MSI GEFORCE RTX 3080 GAMING X TR macht einen beachtlichen Sprung von 73 auf Platz 1. Im Vergleich zur Founders Edition bietet die MSI GEFORCE RTX 3080 GAMING X TR eine leichte Leistungssteigerung und ist unter Auslastung deutlich leiser. Noch größer ist der Aufstieg der MSI GEFORCE RTX 3090 VENTUS 3X24GOC, die von 701 auf Platz 3 klettert und durch Top-Leistung und 24 GB-Speicher besticht. Das lässt sich MSI aber auch gut bezahlen: Bei mehr als 1.400 Euro im HEK muss man für diese Grafikkarte tief in die Tasche greifen. Mit der erst seit Oktober 2020 gelisteten GeForce RTX 3070 VENTUS 3X OC schnappt sich ein Neueinsteiger von MSI den zweiten Platz.
Bei den Mainboards sorgen die drei “üblichen Verdächtigen” MSI, Gigabyte und Asus für einige Bewegung in der Top 10. Überraschend ist zudem, dass auf den ersten vier Plätzen ausschließlich Mainboards mit Intel-Chipsatz vertreten sind, obwohl doch die Chipsätze von AMD momentan in der Beliebtheit vorne liegen.
Auf dem ersten Platz liegt in diesem Quartal das ASUS PRIME Z490-P Motherboard. Das LGA1200– Board zeichnet sich besonders durch seine gute Kühlleistung mit zwei VRM-Kühler und Wärmeleitpads aus. Optimiert ist der Sockel für alle Intel Core-Prozessoren der 10. Generation. Mit 127 Euro im HEK bewegt sich das Mainboard im Mittelklasse-Preissegment.
Den zweiten Platz besetzt dieses Quartal ein weiteres Board für Intel-Prozessoren: das Gigabyte H410M S2H. Dieses ist mit 60 Euro im HEK deutlich preiswerter als das ASUS PRIME Z490-P, bietet dementsprechend aber auch nicht ganz so viel.
Den 5. Platz sichert sich das ASUS ROG Strix X570-E Gaming: Hierbei handelt es sich um ein AM4-Mainboard der Spitzenklasse für AMD-Prozessoren. Die RAM ist dabei erweiterbar auf bis zu 128 GB, Heatpipe und Wärmepads sorgen dafür, dass das Mainboard nicht überhitzt. Mit 247 Euro im HEK erreicht das ASUS ROG Strix X570-E Gaming allerdings auch preislich die Mainboard-Spitze.
Das Kopf-an-Kopf-Rennen von 2020 kommt in Q4 zu einem klaren Ergebnis: AMD startet mit gleich vier Neueinsteigern durch und dominiert mit den Platzierungen 1 bis 7 die Top 10. Damit lässt der Hersteller mit Sitz in Kalifornien keine Zweifel an seiner neuen Überlegenheit gegenüber Konkurrent Intel. Seit über einem Jahr liefern sich die beiden Marktführer einen erbitterten Kampf um die CPU-Krone, das Jahr 2020 kann AMD nun endgültig als Sieg verbuchen – was nach einer Ära der Intel-Dominanz wirklich beachtlich ist.
Mit der neuen Generation der Prozessoren Ryzen 5, 7 und 9 ist AMD extrem erfolgreich ins Geschäft eingestiegen. Der erst seit Oktober gelistete AMD Ryzen 9 5900X landet dabei aus dem Stand auf dem 3. Platz. Mit 12 Kernen, 24 Threads und einem Boost von bis zu 4,8 GHz liefert AMD wieder einmal geballte Prozessor-Power. Im Test schlägt der Prozessor problemlos auch die Konkurrenz von Intel. Ganz billig ist die Leistung wie so oft aber nicht: Wer den neuen Ryzen 9 sein Eigen nennen möchte, muss derzeit 610 Euro im HEK bezahlen.
Auf Platz vier und fünf sind mit den kleineren Ausführungen der Ryzen-Familie ebenfalls zwei Neueinsteiger von AMD zu finden: Der AMD Ryzen 5 5600X und AMD Ryzen 7 5800X, schneiden im Test ähnlich gut ab wie ihr “großer Bruder”. Mit 327 und 471 Euro im HEK kommt man mit den beiden Varianten aber eine ganze Ecke günstiger weg.
Doch Intel ganz aus der Top 10 zu verdrängen gelang AMD dann doch nicht: Der Intel Core i5 10400 schafft es auf den 8. Platz in der Kategorie CPU. Der seit April 2020 gelistete Prozessor kommt mit 6 Kernen und 12 Threads. Er soll dabei das Pendant zum Ryzen 5 bilden, schneidet im Leistungscheck allerdings schlechter ab als dieser – liegt preislich mit nur 143 Euro im HEK aber auch deutlich niedriger.
Wie sich der Kampf um die CPU-Spitze in 2021 weiter entwickelt bleibt offen. Vor allem, weil sich noch ein dritter Spieler dem Feld nähert: Apple hat im September die ersten eigenen CPUs für das MacBook Air und Pro released und liefert AMD und Intel mit seinem M1 eine ernstzunehmende Kampfansage. Bei dem M1 handelt es sich um ein sogenanntes System-on-a-chip, wodurch sich Apple Leistungssteigerung bei geringem Energieverbrauch verspricht. Diese Performance wird erreicht, da im M1 je vier besonders leistungsfähige (“Firestorm”) und besonders effiziente (“Icestorm”) CPU-Kerne verbaut wurden.
Schon jetzt bewirbt Apple in bekannt selbstbewusster Manier seinen Chip als leistungsstärker und effizienter als die Konkurrenz. Aktuell ist der Chip jedoch nicht solo erhältlich und steht daher auch nicht in direktem Wettbewerb mit AMD und Intel. Wie sich der Apple-CPU in der Praxis schlägt, bleibt vorerst abzuwarten. Viele Anwendungen sind noch nicht für die Arbeit mit dem M1 optimiert und benötigen Drittanwendungen für die Nutzung.
In der Kategorie der Server tut sich in Q4 deutlich weniger als in anderen Kategorien. HP Enterprise baut den Vorsprung des Vorquartals weiter aus und besetzt im Alleingang die gesamte Top 15.
Vom zweiten auf den ersten Platz klettert mit über 1.200 Klicks die HPE ProLiant ML350 Gen10 Base. Ausgestattet ist dieser mit einem Intel Xeon Silver Chip und 16 GB RAM, die sich allerdings, je nach Anforderung, auf bis zu 1,5 Terabyte erweitern lassen. Mit einem HEK von knapp 1.500 Euro liegt die HPE ProLiant ML350 Gen10 Base preislich im Mittelfeld.
Was HP Enterprise für die Server ist, ist Synology in der Kategorie der Storage Systeme: Der taiwanesische Hersteller besetzt mit nur einer Ausnahme die gesamte Top 10. Mit einem Aufstieg vom zweiten auf den ersten Platz verbessert die Synology Disk Station DS920+ nochmals ihre Position. Mit über 3.600 Klicks ist die erst seit Juli letzten Jahres gelistete DS920+ ein System, welches durch seine Performance auch im Test überzeugt.
Auf Platz 7 versucht QNAP mit dem TS-251+ die Vormachtstellung von Synology zu durchbrechen. Das System, welches zwar schon seit 2015 bei ITscope gelistet ist, steht den neueren Modellen jedoch in nichts nach: Der TS-251+ ist mehr Mini-PC als Netzlaufwerk und die Cloud-Funktionen ermöglichen Datenzugriff von überall aus, weshalb sich das System auch gut für das abwechselnde Arbeiten in Büro und Homeoffice eignet. Mit einem fairen Preis von 315 Euro im HEK spielt der TS-251+ preis-leistungstechnisch ganz vorne mit.
Eileen Müller
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Die Karlsruher ITscope GmbH ist Entwickler und Betreiber der B2B-Handelsplattform ITscope.com. Gemeinsam mit der Tochterfirma cop software + services GmbH & Co. KG bildet ITscope einen starken Verbund zur Unterstützung von Systemhäusern und ITK-Resellern bei der Digitalisierung ihrer Unternehmensprozesse. Mit der digitalen Vertriebslösung “B2B Suite” können IT Systemhäuser ohne klassisches Shopsystem individuelle Einkaufsportale für Businesskunden aufsetzen und deren Bedarf nahtlos via EDI bei der Distribution beschaffen.
Auch eigene Beschaffungsprozesse und IT-Systeme können leicht an die ITscope Plattform angebunden werden. Die leistungsstarke, flexible ITscope API stellt hierfür Produktdaten, Preise, Verfügbarkeiten und vieles mehr von über drei Millionen ITK-Artikeln bereit. Auch ITK-Distributoren und Hersteller profitieren von der Teilnahme an ITscope: Auf einer einheitlichen Plattform lassen sich Anfrage-, Vertriebs- und Abwicklungsprozesse radikal vereinfachen. Darüber hinaus bietet ITscope Einblicke in Marktbewegungen und Verkaufstrends des Channels.